"Das Leben ist zu kurz für Hass und blinden Eifer. Gute Dinge sollte man mit beiden Händen festhalten."

Der Lavendelgarten . Lucinda Riley

 

 

"Einfach die Wahrheit erzählen, damit konnte man jedes Gespräch abwürgen. Wen interessierte schon die Wahrheit? Die war entweder fad oder zu bizarr."

Das Mädchen hinter der Maske . Hanni Münzer

 

 

"Das war der Unterschied zwischen Mann und Frau. Wo der Mann das Abenteuer sah, sah die Frau das Risiko. Wo er sich auf die Gefahr freute, fürchtete sie sich davor, was ihm geschehen könnte. Männer hielten die Welt in Atem."

Das Mädchen hinter der Maske . Hanni Münzer

 

 

"Manchmal muss man ein Gewand, das nicht mehr passt, fortwerfen und ein anderes anlegen."

Die englische Rebellin . Elizabeth Chadwick

 

 

"Adrienne liebte Momente, in denen alles bereit war, aber noch nichts begonnen hatte, und man voller Vorfreude hoffte, dass sich die Erwartungen erfüllen würden."

Orchideenhaus . Lucinda Riley

 

 

"Mir ist Schweigen von jemandem, dessen Gesellschaft ich genieße, deutlich lieber als ständiges Geplapper von jemandem, der mich nervt."

Orchideenhaus . Lucinda Riley

 

 

"Es hat keine Zweck, im Leben auf Nummer sicher zu gehen, denn meist verfolgt es sowieso eigene Pläne. Viel besser ist es, auf sein Bauchgefühl zu hören. Und mutig zu sein."

Mondscheinblues . Katrin Koppold

 

 

"Menschen versagen oft darin zu sehen, was sie unmittelbar selbst betrifft, während es für andere offensichtlich ist."

Das Rosie-Projekt . Graeme Simsion

 

 

"Eine Dummheit, die von Herzen kommt, ist leichter zu verzeihen als ein bequemes Schweigen."

Das Leben ist ein listiger Kater . Marie-Sabine Roger

 

 

"Manchmal verdrücke ich ein Tränchen. Das ist die Inkontinenz der Erinnerung, das Bettnässen der Gefühle."

Das Leben ist ein listiger Kater . Marie-Sabine Roger

 

 

"Es gibt Zeiten, da findet man sich unweigerlich im Dunkeln wieder. Aber ich merkte, wenn man aufhört, dagegen zu kämpfen, und einfach still stehen bleibt, geschieht manchmal etwas Wunderbares."

Nur eine Sache . Holly Jacobs

 

 

"Und ich merkte, dass es vielleicht das war, was das Leben ausmachte: eine Sache nach der anderen."

Nur eine Sache . Holly Jacobs

 

 

"Gibt es etwas Schöneres als den Gesang von Vögeln? Vögel sind so unschuldig, so rein. Ich glaube, sie freuen sich einfach über jeden neuen Tag. Sie machen sich keine Sorgen über das Heute und Morgen, sie leben einfach. Wäre es nicht herrlich, wenn wir auch so sein könnten? Sich keine Gedanken über das Morgen machen zu müssen, keine Angst zu haben, einfach nur fröhlich sein?"

Jung, blond, tot . Andreas Franz

 

 

"...und Vivien dachte, wie hässlich Erwachsene sein konnten, wie schwach. Sie waren es so sehr gewohnt zu bekommen, was sie wollten, dass sie keine Ahnung hatten, was es bedeutete, tapfer zu sein."

Die verlorenen Spuren . Kate Morton

 

 

"Rechne immer damit, auf eine Antwort zu stoßen, die von keiner der derzeitigen Theorien in Betracht gezogen wird."

Die verlorenen Spuren . Kate Morton

 

 

"Das Leben ist immer so vollgestopft. Erwerbend und ausgebend erschöpfen wir unsere Kräfte. Warum sind wir nur immer so geschäftig und versäumen es darüber, die Dinge zu tun, die wir lieber hätten tun sollen oder lieber getan hätten?"

Tricks . Alice Munro

 

 

"Doch manchmal können gerade die unterhaltsamsten Menschen zu Schwermut neigen, nicht wahr?"

Tricks . Alice Munro

 

 

"Wie er seit einiger Zeit weiß, bedeutet Altern nicht nur die Fähigkeit, um vier Uhr morgens zu erwachen und nicht mehr einschlafen zu können. Altern ist vor allem ein fortgesetztes Rendezvous mit dem eigenen Körper, ein Zwiegespräch mit Schläuchen, Filtern, Scharnieren und Pumpen, die jahrelang im Verborgenen ihren Dienst getan haben und sich dann plötzlich, nach Aufmerksamkeit heischend, ins Bewusstsein drängen. Sich selbst zu kartographieren, ist gleichbedeutend mit Sterben; sich ganz erfasst zu haben, ist der Tod, denkt der Kommissar, ..."

Schilf . Juli Zeh

 

 

"Zu Hause, dachte er, zu Hause, das ist der Mensch, nach dem dein Herz sich sehnt, der Mensch, dem dein Herz sich öffnet."

Herr Mozart wacht auf . Eva Baronsky

 

 

"O Gott, Piotr, mag das ein rechtes Leben sein, ohne Sterne, ohne Liebe? Fang dir auch ein paar Sterne, mein Freund Pscheatschil, ein wenig Freude will auch dein Gemüt rechtschaffen erheitern."

Herr Mozart wacht auf . Eva Baronsky

 

 

"Ich glaube, Liebe mag vielleicht der Schlüssel zu einem Herzen sein, aber Vertrauen ist das Schloss, das es hält."

Das Hexenkreuz . Hanni Münzer

 

 

"Wer unterschätzt wird, ist im Vorteil. So einfach ist das."

Die Seelenfischer . Hanni Münzer

 

 

"Wann gehen wir?", fragte ich. "Einen Weg beginnt man mit dem Entschluss zu gehen, also ist der erste Schritt schon getan."

Corvidae . Simone Kell

 

 

"Doch oftmals im Leben müssen wir unsere Zeit mit Menschen verbringen, die uns keine Freunde sind, nicht?"

Der Pfeil der Rache . C.J.Sansom

 

 

"Das ist der Unterschied zwischen Männern und Frauen. Ein Mann würde nie das Essen vergessen."

Die Chirurgin . Tess Gerritsen

 

 

"Manche Männer sind es wert, dass man ihnen vertraut."

"Ja, aber welche? Das kann ich nie sagen."

"Das wirst du auch nicht wissen können, bis es hart auf hart kommt. Dann wird er derjenige sein, der immer noch an deiner Seite steht."

Die Chirurgin . Tess Gerritsen

 

 

"Wir alle müssen von Zeit zu Zeit verspottet werden, damit wir uns nicht allzu ernst nehmen."

Das Lied von Eis und Feuer I . G.R.R.Martin

 

 

" ... warum ist es so, dass wenn einer eine Mauer baut, der nächste sofort wissen will, was sich auf der anderen Seite befindet?"

 

"Vergiss nie, was du bist, denn die Welt wird es ganz sicher nicht vergessen. Mach es zu deiner Stärke, dann kann es niemals deine Schwäche sein. Mach es zu deiner Rüstung, und man wird dich nie damit verletzen können."

Das Lied von Eis und Feuer I . G.R.R.Martin

 

 

"Jeder Patient kann mit den Problemen der anderen leben, nur mit den eigenen nicht."

Das Buch des Teufels . C.J.Sansom

 

 

"Wer auf dieser Welt ist schon einfach?", meinte sie stirnrunzelnd.

Das Buch des Teufels . C.J.Sansom

 

 

"Aber wenn wir nur handelten, wenn wir gänzlich sicher sein konnten, dass unsere Motive rein waren, würden wir überhaupt nicht handeln."

Das Buch des Teufels . C.J.Sansom

 

 

"Ei Herr, sie loben mich und machen einen Esel aus mir;

meine Feinde hingegen sagen mir grade heraus, dass ich ein Esel bin: also nehme ich durch meine Feinde in der Selbsterkenntnis zu, und durch meine Freunde werde ich hintergangen."

Was ihr wollt . Shakespeare

 

 

"Ich sage dir aber, es gibt keine andre Finsternis als Unwissenheit."

Was ihr wollt . Shakespeare

 

 

" ... denn wenn man nicht weiß, wo man hin will, so kommt man am weitesten."

Was ihr wollt . Shakespeare

 

 

"Besser ein weiser Tor, als ein törichter Weiser."

Was ihr wollt . Shakespeare

 

 

"So voll von Phantasie ist Liebe, daß nur sie phantastisch ist."

Was ihr wollt . Shakespeare

 

 

" [...] Aber das Bewusstsein der Menschen gleicht den Wolken, die ständig ihre Gestalt verändern."

Mondfeuer

 

 

"Besser ein Mensch, der nicht ganz in die Welt paßt, als jemand, der kein Rückgrat hat."

Mondfeuer

 

 

Kaum jemand verhält sich so gesetzestreu wie das Wetter, und trotzdem ist niemand so unberechenbar.

Spieltrieb . Juli Zeh

 

 

Vielfalt braucht Platz und die Welt bläst sich auf wie eine Kaugummiblase.

Spieltrieb . Juli Zeh

 

 

Zwei Menschen, die jeder auf seiner Linie, Hand in Hand durchs Leben laufen, bilden zusammen einen Vierbeiner und werden nicht stürzen, selbst wenn sie von dem Abgrund unter ihren Füßen wissen.

Spieltrieb . Juli Zeh

 

 

Im Grunde wollte Smutek ihnen den kürzesten aller Witze erzählen: Treffen sich zwei Menschen. Sagt der eine: Ich bin glücklich.

Spieltrieb . Juli Zeh

 

 

Ich erklärte Seven, dem Barkeeper, daß wahre Liebe kriminell ist.

"Nicht wenn beide achtzehn sind", sagt er und schloß die Kasse ab.

[...]

"Man nimmt jemand anderem den Atem", beharrte ich. "Man raubt ihm die Sprache." Ich kippte den Hals der leeren Tequilaflasche in seine Richtung. "Man stiehlt sein Herz."

[...]

"Wenn Sie mich fragen, klingt das eher nach einem Bagatelldelikt."

Ich legte die Wange auf das kühle feuchte Holz. "Von wegen", sagte ich. "Unter lebenslänglich kommt man nicht weg."

Beim Leben meiner Schwester . Jodi Picoult

 

 

Auf Elefanten könnte ich verzichten. Schimpansen übersehe ich immer - aber Zebras faszinieren mich. Sie gehören zu den wenigen Dingen, die nicht aus dem Rahmen fallen würden, wenn wir das Glück hätten, in einer Welt zu leben, die nur Schwarz und Weiß kennt.

Beim Leben meiner Schwester . Jodi Picoult

 

 

Als Körper ist jeder Mensch eins, als Seele nie.

Der Steppenwolf

 

 

[...] der Mensch ist eine aus hundert Schalen bestehende Zwiebel, ein aus vielen Fäden bestehendes Gewebe.

Der Steppenwolf

 

 

Wer fertig ist, dem ist nichts recht zu machen;

Ein Werdender wird immer dankbar sein.

 

Das Alter macht nicht kindisch, wie man spricht,

 

Es findet uns nur noch als wahre Kinder.

 

Es irrt der Mensch so lang er strebt.

 

Ich hatte nichts und doch genug,

den Drang nach Wahrheit und die Lust am Trug.

 

Doch werdet ihr nie Herz zu Herzen schaffen,

wenn es euch nicht von Herzen geht.

 

Und was du nie verlierst das musst du stets beweinen.

 

Du bist am Ende - was du bist. [...] Du bleibst doch immer was du bist.

 

Denn, was man schwarz auf weiß besitzt,

kann man getrost nach Hause tragen.

 

Sobald du dir vertraust, so bald weißt du zu leben.

 

Sie scheinen aus einem edlen Haus,

sie sehen stolz und unzufrieden aus.

 

Man kann nicht stets das Fremde meiden,

das Gute liegt uns oft so fern.

 

alles Zitate aus Goethes Faust

 

 

"Ach, liebe Frau Dörr", lachte Lene, "was Sie nur denken. Einbilden! Ich bilde mir gar nichts ein. Wenn ich einen liebe, dann lieb ich ihn. Und das ist mir genug. Und will weiter gar nichts von ihm, nichts, gar nichts; und dass mir mein Herze so schlägt und ich die Stunden zähle, bis er kommt, und nicht abwarten kann, bis er wieder da ist, das macht mich glücklich, das ist mir genug."

Irrungen, Wirrungen

 

 

Warum hatte sie der Wolf noch nicht gebeten, ihre Zahnbürste mit in den Bau zu bringen?

Das wäre doch das Natürlichste von der Welt gewesen, eine eigene Zahnbürste. Sobald man seine Zahnbürste umzieht, bedeutet das, dass man beim anderen eingezogen ist und mit ihm zusammenlebt. Und leben tut man nur dort, wo sich die eigene Zahnbürste befindet.

Ich dachte, ich wär ein Panther

 

 

Es genügt nicht, dass andere dir sagen: du bist eine Ente, um eine Ente zu sein. Wenn du mit anderen Enten nicht klar kommst, bist du eben anders und musst gehen.

Ich dachte, ich wär ein Panther

 

 

Die Ärmste harrte auf ungefähr zweitausenddreihundertvierzig Fußabtretern aus. Danach hörte sie auf zu zählen. Sie fühlte sich sterbenselend, klapperte jedoch unermüdlich alle Mehrfamilienhäuser ab, jedes Stockwerk, jeden Fußabtreter.

Im Allgemeinen machte man ihr nicht auf, weil man ihr Kratzen gar nicht hörte, oder aber man machte ihr auf und machte die Tür sofort wieder zu, da sich niemand dazu herabließ, groß über die eigene Nasenspitze hinauszublicken und schon gar nicht nach unten!

Ich dachte, ich wär ein Panther

 

 

Sie wollte den alten Biber nicht verärgern und begriff nicht, warum dieser so böse wurde. Es war nur so, dass sie es ziemlich dämlich fand, Bäume zu fällen, um daraus etwas in ihren Augen völlig Sinnloses zu konstruieren. Außerdem gefiel ihr die Welt voller Deiche, aber dafür ohne Bäume kein bisschen. Sie bevorzugte eine Welt voller Bäume und ohne Deiche. Sie begriff nicht, warum man die Welt nicht ließ, wie sie war, anstatt sich derart damit abzumühen, sie zu verändern.

Ich dachte, ich wär ein Panther

 

 

Sie brauchten ein wenig, bis sie verstanden, was der jeweils andere sagte. Denn manchmal reicht es einfach nicht, miteinander zu reden, um sich zu verstehen.

Ich dachte, ich wär ein Panther

 

 

"Die Leute", sagte der kleine Prinz, "schieben sich in die Schnellzüge, aber sie wissen gar nicht, wohin sie fahren wollen. Nachher regen sie sich auf und drehen sich im Kreis..."

Der kleine Prinz

 

 

" [...] Ich muß Freunde finden und viele Dinge kennenlernen."

"Man kennt nur die Dinge, die man zähmt", sagte der Fuchs. "Die Menschen haben keine Zeit mehr, irgend etwas kennenzulernen. Sie kaufen sich alles fertig in Geschäften. Aber da es keine Kaufläden für Freunde gibt, haben die Leute keine Freunde mehr."

Der kleine Prinz

 

 

" [...] Du suchst Hühner?"

"Nein", sagte der kleine Prinz, "ich suche Freunde. Was heißt zähmen?"

"Das ist eine in Vergessenheit geratene Sache", sagte der Fuchs. "Es bedeutet: sich vertraut machen." "Vertraut machen?"

"Gewiß", sagte der Fuchs. "Du bist für mich noch nichts als ein kleiner Knabe, der hunderttausend kleinen Knaben völlig gleicht. Ich brauche dich nicht, und du brauchst mich ebensowenig. Ich bin für dich nur ein Fuchs, der hunderttausend Füchsen gleicht. Aber wenn du mich zähmst, werden wir einander brauchen. Du wirst für mich einzig sein in der Welt. Ich werde für dich einzig sein in der Welt..."

Der kleine Prinz

 

 

" [...] Es ist viel schwerer, sich selbst zu verurteilen, als über andere zu richten. Wenn es dir gelingt, über dich selbst gut zu Gericht zu sitzen, dann bist du ein wirklich Weiser."

Der kleine Prinz

 

 

"Wenn einer eine Blume liebt, die es nur ein einziges Mal gibt auf allen Millionen und Millionen Sternen, dann genügt es ihm völlig, daß er zu ihnenhinaufschaut, um glücklich zu sein. Er sagt sich: Meine Blume ist da oben, irgendwo... Wenn aber das Schaf die Blume frißt, so ist es für ihn, als wären plötzlich alle Sterne ausgelöscht! Und das soll nicht wichtig sein?"

Der kleine Prinz

 

 

"Ich kenne einen Planeten, auf dem ein puterroter Herr haust. Er hat nie den Duft einer Blume geatmet. Er hat nie einen Stern angeschaut. Er hat nie jemanden geliebt. Er hat nie etwas anderes als Additionen gemacht. Und den ganzen Tag wiederholt er wie du: Ich bin ein ernsthafter Mann! Ich bin ein ernsthafter Mann! Und das macht ihn ganz geschwollen vor Hochmut. Aber das ist kein Mensch, das ist ein Schwamm."

Der kleine Prinz

 

 

" [...] Zuweilen macht es ja wohl nichts aus, wenn man seine Arbeit auf später verschiebt. Aber wenn es sich um Affenbrotbäume handelt, führt das stets zur Katastrophe. Ich habe einen Planeten gekannt, den ein Faulpelz bewohnte. Er hatte drei Sträucher übersehen..."

Der kleine Prinz

 

 

Die großen Leute haben eine Vorliebe für Zahlen. Wenn ihr von einem neuen Freund erzählt, befragen sie euch nie über das Wesentliche. Sie fragen euch nie: Wie ist der Klang seiner Stimme? Welche Spiele liebt er am meisten? Sammelt er Schmetterlinge? Sie fragen euch: Wie alt ist er? Wieviel Brüder hat er? Wieviel wiegt er? Wieviel verdient sein Vater? Dann erst glauben sie, ihn zu kennen.

Der kleine Prinz

 

 

"Junge Frauen glauben vieles nicht."

"Und dann glauben sie wieder vieles, was sie besser nicht glaubten."

"An meine Adresse?" - "Nein." - "Schade."

"Wie dies 'schade' Sie kleidet. Ich glaube wirklich, Major, Sie hielten es für ganz in Ordnung, wenn ich Ihnen eine Liebeserklärung machte."

"So weit will ich nicht gehen. Aber ich möchte den sehen, der sich dergleichen nicht wünschte. Gedanken und Wünsche sind zollfrei."

"Das fragt sich. Und dann ist doch immer noch ein Unterschied zwischen Gedanken und Wünschen. Gedanken sind in der Regel etwas, das noch im Hintergrund liegt, Wünsche aber liegen meist schon auf der Lippe."

Effi Briest

 

 

" [...] Wenn ich mir so denke, da verunglückt einer auf dem Wasser oder gar auf dem schülbrigen Eis, und solch ein Hund, sagen wir so einer wie dein Rollo, ist dabei, ja, der ruht nicht eher, als bis er den Verunglückten wieder an Land hat. Und wenn der Verunglückte schon tot ist, dann legt er sich neben den Toten hin und blafft und winselt so lange, bis wer kommt, und wenn keiner kommt, dann bleibt er bei dem Toten liegen, bis er selber tot ist. Und das tut solch Tier immer. Und nun nimm dagegen die Menschheit! Gott, vergib mir die Sünde, aber mitunter ist mir's doch, als ob die Kreatur besser wäre als der Mensch."

Effi Briest

 

 

"Ich bitte Sie, Gieshübler! Sie, der Mann der Ästhetik. Es gibt nichts Unästhetischeres, als einen Gesangsvortrag mit vollem Magen. Außerdem - und ich weiß, Sie sind ein Mann der ausgesuchten Küche, ja, Gourmand - außerdem schmeckt es besser, wenn man die Sache hinter sich hat. Erst Kunst und dann Nusseis, das ist die richtige Reihenfolge."

Effi Briest

 

 

Unsere Sehnsucht nach Welt, unser Verlangen nach den großen

und flachen Horizonten, nach Masten und Molen, nach Gras auf den Dünen,

nach spiegelnden Grachten, nach Wolken über dem offenen Meer;

unser Verlangen nach Wasser, das uns verbindet mit allen Küsten

dieser Erde; unser Heimweh nach der Fremde -

Max Frisch . Tagebuch 1946-1949

 

 

Wir sehen nie über unsere Gewißheiten hinaus, und was noch schlimmer ist, wir haben es aufgegeben, Begegnungen zu machen, wir tun nichts anderes, als uns selbst zu begegnen, ohne uns in diesen ständigen Spiegeln wiederzuerkennen. Wenn wir es merken würden, wenn es uns bewußt würde, daß wir im anderen immer nur uns selbst ansehen, daß wir allein sind in der Wüste, würden wir verrückt.

Ich flehe das Schicksal an, daß es mir die Chance gibt, über mich selbst hinauszusehen und jemandem zu begegnen.

Die Eleganz des Igels

 

 

Man darf das alles also auf keinen Fall vergessen. Wir müssen mit der Gewißheit leben, daß wir alt werden und das nicht schön, nicht angenehm und nicht lustig sein wird. Und uns sagen, daß das Jetzt wichtig ist: jetzt etwas aufbauen, um jeden Preis, mit alles Kraft. Immer das Altenheim vor Augen haben, um jeden Tag über sich selbst hinauszuwachsen, um jeden Tag unvergänglich zu machen. Schritt für Schritt seinen eigenen Everest erklimmen und es so tun, daß jeder Schritt ein bißchen Ewigkeit ist.

Dazu nämlich dient die Zukunft: die Gegenwart aufzubauen, mit echten Vorsätzen, als Lebende.

Die Eleganz der Igels

 

 

"Ich weiß, dass du mich liebst ... Ich sehe es in deinen Augen, Alasdair Dhu. Worte sagen nicht immer die Wahrheit, auch Augen können sprechen ... Und die deinen sind so schön..."

Schild und Harfe

 

 

Die Zeit ist ein ewiger Wiederbeginn und zugleich das unaufhaltsamste Fortschreiten auf ein Ende hin, denn jedes Ding trägt seine Vollendung bereits in sich. Aber ich glaube auch ... dass das Ende einer Sache immer der Beginn einer anderen ist, denn in allem schlummert die Ewigkeit.

Schild und Harfe

 

 

"[...] Und genau wie sie vor dir wirst du große Dinge vollbringen und auch ... weniger großartige. Wir alle begehen Fehler; und wir müssen sie annehmen und das Beste daraus machen. Wenn Gott es anders gewollt hätte, dann hätte er uns als vollkommene Wesen geschaffen. Doch davon sind wir weit entfernt. Verstehst du, dank der Irrtümer, die wir begehen, gewinnen wir an Weisheit... ."

Schild und Harfe

 

 

"...Es ist ziemlich hinderlich, wenn man zu viele Idealvorstellungen hat."

"Warum?"

"Man setzt sehr hohe Maßstäbe."

"Dem anderen?"

"Nein, sich selbst."

Solange du da bist

 

 

Mußte denn das so sein, daß das, was des Menschen Glückseligkeit macht, wieder die Quelle seines Elendes würde?

Die Leiden des jungen Werthers . Goethe

 

 

Wir sollen es mit den Kindern machen wie Gott mit uns, der uns am glücklichsten macht, wenn er uns in freundlichem Wahne so hintaumeln läßt.

Die Leiden des jungen Werthers . Goethe

 

 

" ...Alle Arbeit, die unter Zwang ausgeführt wird, taugt nichts."

Die Madonna von Murano

 

 

Wusste man erst, wie es funktionierte, wurde der Zauber rasch von Gewohnheit verdrängt, das hatte Sanchia schon bei anderen Verrichtungen festgestellt. Bei manchen geschah es rascher als bei anderen, etwa beim Sticken oder Kochen, doch letztendlich war es immer dasselbe. Das Lernen war spannender als das Wissen.

Die Madonna von Murano

 

 

"Ich weiß nicht", meinte Bianca. "Sie wird auf noch mehr dumme Gedanken kommen."

"Was ist dumm daran, die Welt verstehen zu wollen?"

"Es tut weh, begreifen zu müssen, wie schlecht sie sein kann."

Die Madonna von Murano

 

 

Einem Obdachlosen vor dem Supermarkt einen Dollar zu geben war in seinen Augen eine Kleinigkeit, die nichts kosteste. "Erst wenn man von dem wenigen gibt, was man hat, gibt man wirklich."

Solange du da bist

 

 

"Eine richtige Flucht ist es, wenn eine Realität durch eine andere ersetzt wird."

Der Fotograf

 

 

"Das Schicksal, Marion, ist es nicht oft die schönste Geschichte unseres Lebens?"

"Nicht immer ... Es kann auch zu unserem schlimmsten Albtraum werden, Duncan."

"Nicht für mich. Oh nein! Nicht in diesem Moment..."

"Vielleicht, doch jeder Tag ist eine neue Seite in dem großen Buch unseres Lebens. DIe Hand des Schicksals beschreibt diese Seiten, die wir unbekümmert umwenden, immer in dem Glauben, die nächste werde schöner ausfallen, als die vorhergehende. Manchmal ist die Hand gut und nachsichtig, doch sie kann auch grausam und gnadenlos sein. Woher will man das wissen?"

Lanze und Rose

 

 

Erst durch die Angst, jemanden oder etwas zu verlieren, erkennen wir, wie sehr wir daran hängen.

Lanze und Rose

 

 

Schafe sind normalerweise kein geschwätziges Volk. Das liegt daran, dass sie oft den Mund voll Gras haben. Es liegt auch daran, dass sie manchmal nur Gras im Kopf haben.

Glennkill. Ein Schafskrimi

 

 

Sie verließ die Straße, überraschend. Fast hätte sie ihn dadurch im hohen Gras ertappt. Den Asphalt zu verlassen ohne Wimpernzittern und Augendrehen! Die meisten Menschen zögern, bevor sie ihre Wege verlassen. Misstrauisch sind sie und zartpfotig, als wäre der Boden voller Stolperlöcher, und ihre ersten Schritte sind wie im Schlamm.

Glennkill. Ein Schafskrimi

 

 

Gerechtigkeit ist, wenn man traben kann, wo man will, und grasen, wo man will. Wenn man seinen Weg gehen kann. Wenn man um seinen Weg kämpfen darf. Wenn niemand einem den Weg stiehlt. Das ist Gerechtigkeit!

Glennkill. Ein Schafskrimi

 

 

Es ging auch nicht so sehr um das, was passierte, sonder darum, wie man es betrachtete. Die Geschichten sollten Zora helfen zu verstehen, wie die Welt um das Geschehen herumgallopierte.

Glennkill. Ein Schafskrimi

 

 

Alles, was wirklich schön ist, kannst du immer wieder sehen. Den Himmel. Das Gras. Die Wolkenschafe. Sonne auf der Wolle. Das sind die wichtigen Sachen. Haben kannst du sie nicht.

Glennkill. Ein Schafskrimi

 

 

"Wenn man nicht weiter weiß, gibt man auf oder lässt es bleiben", spottete die Stimme. "Das kommt dann nämlich auf dasselbe heraus."

Glennkill. Ein Schafskrimi

 

 

Leute mit Träumen sind klug.

Die Teerose

 

 

"Man muss einen Traum haben, Fee.", sagte er. "An dem Tag, an dem du zu träumen aufhörst, kannst du dich gleich einsargen lassen, dann bist du so gut wie tot."

Die Teerose

 

 

Soll man "abreisen", wenn das Leben sich ein bißchen unheimlich, nicht ganz geheuer oder etwas peinlich und kränkend anläßt? Nein doch, man soll bleiben, soll sich das ansehen und sich dem aussetzen, gerade dabei gibt es vielleicht etwas zu lernen.

Mario und der Zauberer

 

 

[...] so hat sich der Friede längst eine Strecke weiter begeben müssen, [...] die Welt, man kennt das, sucht ihn und vertreibt ihn, indem sie sich in lächerlicher Sehnsucht auf ihn stürzt, wähnend, sie könne sich mit ihm vermählen, und wo sie ist, dakönne er sein; [...]

Mario und der Zauberer

 

 

Ach Lawton, dachte ich, manche Dinge sollte man nie aussprechen. Worte sind bloß Worte, würde Royal sagen. Aber Worte sind mächtiger als alles andere.

Das Licht der Nordens

 

 

Ich habe gespürt, dass Du da warst. Dass Du mir Dein Geheimnis verraten hast: Schau jeden Tag auf diese Welt, als wäre es das erste Mal.

Oskar und die Dame in Rosa

 

 

Peggy Blue und ich haben viel im Medizinischen Wörterbuch gelesen, Peggys Lieblingsbuch. Krankheiten sind ihre Leidenschaft, und sie frag sich, welche sie später mal kriegen wird. Ich habe nach den Wörtern gesucht, die mich interessieren: Leben, Tod, Glaube, Gott. Ob Du's glaubst oder nicht: die standen nicht drin! Nun gut, das beweist wenigstens, dass es keine Krankheiten sind, weder das Leben noch der Tod, noch der Glaube, noch Du. Was eigentlich eine gute Nachricht ist. Aber trotzdem, in einem so ernsthaften Buch sollte es doch auf die allerernsthaftesten Fragen Antworten geben, oder?

Oskar und die Dame in Rosa

 

 

"Vertrau ihm deine Gedanken an. Gedanken, die man nicht ausspricht, machen schwer. Das sind Gedanken, die sich festhaken, die dich belasten und dich erstarren lassen, Gedanken, die den Platz wegnehmen für neue Ideen und in dir verfaulen. Du wirst zu einer Müllhalde voller alter Gedanken, die zu stinken anfangen, wenn du sie nicht aussprichst."

Oskar und die Dame in Rosa

 

 

[...] Denn wenn der Regenwurm Liebesprobleme hätte, dann wären wir mit Sicherheit nicht da, wo wir auf dieser Erde sind.

Vom Leben, der Liebe und dem Aufräumen von Schränken

 

 

Trifft der Mensch auf eine verschlossene Tür, rüttelt er zehnmal daran, bis er sich überzeugt, dass sie verschlossen ist. [...] Erhebt sich zwischen einem Menschen und seinem Weg eine Mauer, rennt er dagegen an, um sie niederzureißen. Vergebens.

Vom Leben, der Liebe und dem Aufräumen von Schränken

 

 

"Mensch, was hast du denn, Lestaf?"

"Herzschmerz."

"Oooh, du bist verliebt?"

"Gut möglich."

"He Mann! Das sind ja Neuigkeiten! Frohlocke, Alter! Frohlocke! Auf die Theke mit dir! Sind uns ein Ständchen!"

Zusammen ist man weniger allein

 

 

Und außerdem, was soll das heißen, verschieden? [...] Das ist Blödsinn, deine Geschichte von den Geschirrtüchern und dem Frottee. Was die Leute davon abhält, zusammenzuleben, ist ihre Dummheit, nicht ihre Verschiedenheit. [...]

Zusammen ist man weniger allein

 

 

[...] denk immer daran: Sein Herz zu verlieren ist die schönste Art festzustellen, dass man eins hat.

Für jede Lösung ein Problem

 

 

"Ich habe eben meinen Vater angerufen und ihm gesagt, dass er dringend mal was gegen seinen Mundgeruch unternehmen soll."

"Und da war er doch sicher nicht sehr erfreut", sagte ich.

"Nein, aber wenn er ein bisschen darüber nachgedacht hat, wird er froh sein, dass ich es ihm gesagt habe. Alle riechen es, aber keiner gibt ihm eine Chance, es zu ändern, das ist doch nicht fair, oder? WIr sollten uns nicht immer mit der Wahrheit verschonen..."

Für jede Lösung ein Problem

 

 

Sie hatte ein wundervolles Geschenk erhalten: das Leben. Und sie hatte begriffen, dass nicht jedem dieses Glück gewährt wurde - manchen Menschen wurde das Leben grausam und viel zu früh entrissen. Aber es kam darauf an, was man damit anfing, nicht darauf, wie lange es dauerte.

P.S. Ich liebe dich

 

 

Distanz schafft Klarheit!

Die Mitte der Welt

 

 

"Grace hat mir eine tolle Geschichte erzählt. Dass jeder Mensch ein Haus mit vier Räumen ist" ... "Der eine Raum ist Gefühl, ein anderer Körper, einer ist Verstand, einer ... der letzte ist Seele. Jeder Mensch hat seinen Lieblingsraum, in dem er die meiste Zeit zubringt, aber nur wer jeden Raum jeden Tag besucht, ist wirklich ein ausgeglichener Mensch."

Freischwimmen

 

 

Manche Veränderungen kommen über Nacht. Du gehst abends ins Bett, schläfst ruhig und tief, und am folgenden Morgen erwachst du und stellst fest, dass alles anders ist als zuvor. Du kannst dir nicht erklären, was geschehen ist, denn die Sonne ist aufgegangen wie an jedem Morgen, und da hängt immer noch dieses Bild an der Wand, das du längst abhängen wolltest. Die Farben der Welt sind dieselben geblieben. Nur bei genauerem Hinsehen glaubst du zu entdecken, dass sie eine Spur heller oder dunkler als bisher erscheinen, doch das ist eine Täuschung: Es ist deine Wahrnehmung, die sich verändert hat, weil du selbst von heute auf morgen ein anderer geworden bist. Und deshalb hängst du jetzt auch dieses verdammte Bild ab.

Andere Veränderungen kündigen sich an. Du spürst sie auf dich zukommen, langsam und unabwendbar wie den Wechsel der Jahreszeiten. Kleine und große Ereignisse gehen solchen Veränderungen voraus, die in keinerlei Zusammenhang zu stehen scheinen. Doch irgendetwas im hintersten Winkel deiner Psyche setzt diese Ereignisse und ihre Folgen geduldig zusammen wie ein Puzzlespiel, und im selben Maße, wie das Puzzlespiel Gestalt annimmt, vollzieht sich in deinem Inneren ein Wandel, Stück für Stück, Schritt für Schritt: eine Art unbemerkter, zweiter Geburt.

Die Mitte der Welt

 

 

Die Knospe einer Rose wächst im Dunkeln. Sie weiß nichts von der Sonne, doch sie reckt sich furchtlos in die Finsternis, die sie umgibt, bis die Hülle schließlich birst, bis die Rose erblüht und ihre Blätter im Licht entfaltet.

Die Päpstin

 

 

Nonno Gaspare hatte immer gesagt, Worte besäßen große Macht. Die Zunge, gewissermaßen das Katapult, mit dem man sie in die Ohren der Zuhörer schleudere, werde sogar in der Heiligen Schrift als kleines, aber mächtiges Organ beschrieben. Sie gleich dem winzigen Funken, der einen riesigen Wald in Brand setzt, oder dem kleinen Ruder, das ein großes Schiff lenkt. Es war eine entzweiende und furchtbare Macht, die in der Zunge steckte.

Pala und die seltsame Verflüchtigung der Worte